Kürzlich sass ich in einem Votrag über den Krieg in Syrien. Kompetent und tiefgründig erklärte der Professor die Situation und was dazu geführt hat. Der Islam war nur am Rand ein Thema. Ganz am Schluss meldet sich ein Zuhörer mit einer Frage, die aber eine Feststellung war: „Die Muslime streben die Weltherrschaft an, das wird schon in der Bibel vorausgesagt. Sie werden kämpfen bis sie die Kontrolle haben.“
Das bin anhin ruhige und besonnene Publikum erboste sich lautstark. Direkt vor mir rief ein Mann in deutlichen Worten durch den Saal: „Wenn man etwas schlechtes über den Islam sagt, dann können wir gleich aufhören.“
Dieser reflexartige Beschützerinstinkt gegenüber dem Islam nennt Kissler in seinem Buch Keine Toleranz den Intoleranten „vorauseilenden Unterwerfungsgeste.“
Generell ist es erstaunlich, wie viel Toleranz die westliche Zivilisation ihren erklärten Feinden entgegenbringt – sei es in vorauseilender Sebstzensur, sei es im ostentativen Desinteresse.